Spenderfragebogen
1. Fühlen Sie sich krank oder sind Sie krankgeschrieben?
• Haben Sie heute schon gegessen und getrunken?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Wiegen Sie mindestens 50 kg?

Die Fragen zum Einstieg sollen klären, ob der
Spender sich in einer geeigneten Verfassung für die Blutspende befindet.
Spender, die sich krank oder nicht fit fühlen, sollten zum eigenen
Schutz von einer Spende absehen, bis sie sich
besser fühlen. Allerdings schließt nicht jede
Arbeitsunfähigkeit eine Blutspende aus. Im Zweifelsfalle hilft eine
vorherige Klärung über unsere gebührenfreie Hotline. Das Mindestgewicht
von 50 kg soll sicherstellen, dass der Spender
auch über genügend Blut verfügt, um davon etwas
abgeben zu können.
2. Hatten Sie in der letzten Woche
• einen unkomplizierten Infekt (z. B. Schnupfen, Erkältung, Harnwegsinfekt) ohne Fieber,
• eine zahnärztliche Behandlung oder professionelle Zahnreinigung,
• eine Verletzung oder einen kleinen operativen Eingriff?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Diese Fragen dienen der Klärung, ob ggf.
Krankheitserreger im Blut vorhanden sein können. Bei manchen
zahnärztlichen Eingriffen ist es völlig normal, dass vorübergehend
Bakterien aus der Mundschleimhaut in die Blutbahn gelangen. Einem
Gesunden macht das nichts aus, schließlich hat er
ein funktionierendes Abwehrsystem. In einer Blutkonserve jedoch können
sich Bakterien rasch vermehren und somit zu einer Bedrohung für den
Transfusionsempfänger werden. Das gilt auch
für Verletzungen und kleinere Eingriffe, bei denen
z. B. eine gestörte Wundheilung auf einen Infekt hindeuten kann.
3. Hatten Sie in den letzten 4 Wochen Durchfall, anhaltende Bauchschmerzen, Erbrechen, eine Entzündung oder Fieber?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Hier werden gesundheitliche Störungen
angesprochen,deren Krankheitserreger über das gespendete Blut den
Patienten gefährden könnten.
4. Waren Sie in den letzten 4 Monaten im Krankenhaus, beim Arzt oder beim Heilpraktiker?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Hier handelt es sich um eine Sammelfrage, bei der
der Arzt vor Ort Hinweise bekommen kann, dass er an der einen oder
anderen Stelle nochmals weiter fragen muss. Jede Behandlung kann darauf
hindeuten, dass durch eine Blutspende der
Spender oder der Empfänger Schaden nehmen könnte.
5. Haben oder hatten Sie eine oder mehrere der folgenden Erkrankungen (ggf. unterstreichen):
• Herz- oder Gefäßerkrankung (z. B. Thrombose, Herzrhythmusstörung, Schlaganfall, Herzinfarkt),
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Nervenerkrankung (z. B. Epilepsie),
(meist ist in solchen Fällen eine Rückstellung von der Spende notwendig)
• Erkrankung von Haut, Blut, Lunge (z. B.
Asthma), Leber, Niere, Magen oder Darm; chronische Erkrankungen wie
Allergien, Zuckerkrankheit,
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Tumor (z. B. Krebs)?
(meist ist in solchen Fällen eine Rückstellung von der Spende notwendig)
Grundsätzlich sind Blutspenden bei schweren,
besonders bei chronischen Erkrankungen nicht vertretbar. So dürfen
beispielsweise Menschen mit schweren Herz-/Kreislauferkrankungen kein
Blut spenden, da sich eine Blutspende negativ auf
das Wohlbefinden auswirken kann. Beispiel
Herzinfarkt: Ein Mensch hat vor fünf Jahren einen Herzinfarkt erlitten,
diesen aber mittlerweile gut überstanden. Er fühlt sich gesund und
voller Tatendrang. Ein plötzlicher Blutdruckabfall
als Reaktion auf den durch die Blutspende
erlittenen Blutverlust kann aber akut zu einem Sauerstoffmangel am
Herzmuskel führen und ggf. einen neuen Infarkt auslösen. Auch ein
epileptischer Anfall kann durch eine Blutspende ausgelöst
werden, wenn der Spender ein entsprechendes Risiko
hat.
Diese Fragen dienen also in allererster Linie der
Erkennung von Risiken für den Spender, weniger für den Empfänger. In
Ihrem eigenen Interesse sollten Sie diese Fragen unbedingt
wahrheitsgemäß beantworten, denn auch Ihre Gesundheit
liegt uns am Herzen!
6. Ist Ihnen schon einmal gesagt worden, dass Sie kein Blut spenden dürfen?
(eine Bejahung dieser Frage zieht nicht zwingend eine Rückstellung von der Spende nach sich)
• Hat es bei einer früheren Blutentnahme / Blutspende Komplikationen gegeben?
(eine Bejahung dieser Frage zieht nicht zwingend eine Rückstellung von der Spende nach sich)
• Spenden Sie auch in anderen Blutspende-Einrichtungen?
(eine Bejahung dieser Frage zieht nicht zwingend eine Rückstellung von der Spende nach sich)
Diese Fragen zielen darauf ab, in Erfahrung zu
bringen, ob es früher bereits Gründe gegeben hat, wegen derer der
Spender zurückgestellt werden musste. Die Frage nach der Spende bei
anderen Blutspende-Einrichtungen soll sicherstellen,
dass Blutspender die notwendigen Wartezeiten
zwischen den einzelnen Blutspenden einhalten. Es kommt leider immer
wieder vor, dass Blutspender aus fehlgeleitetem Enthusiasmus innerhalb
kürzester Zeit in verschiedenen Einrichtungen
spenden und ihre eigene Gesundheit gefährden.
7. Konsumieren Sie Rauschmittel oder Medikamente missbräuchlich?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Das missbräuchliche Konsumieren von Rauschmitteln
oder Medikamenten kann einen Ausschlussgrund für die Blutspende
darstellen. Generell sollen Blutspender vor der Spende keinen Alkohol
getrunken oder andere Drogen konsumiert haben. Die
Einnahme von Medikamenten kann zudem Einfluss auf
die Eigenschaften des Blutes nehmen oder zu Komplikationen bei der
Entnahme führen. Alle Angaben, die Sie beim Arzt machen unterliegen
jedoch der Schweigepflicht und werden nur zwischen
Ihnen und dem Arzt diskutiert.
8. Werden Sie in den nächsten 12 Stunden
Tätigkeiten in Beruf oder Hobby ausüben, die Sie oder andere gefährden
könnten (z. B. Personenbeförderung, Tätigkeit mit Absturzgefahr oder
erheblicher körperlicher Belastung)?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Nach einer Blutspende können sich Spender schwach
fühlen und möglicherweise für einen begrenzten Zeitraum nicht die
gewohnte körperliche Leitungsfähigkeit erbringen. Oft unterschätzen
Blutspender auch ihr eigenes Befinden nach der
Spende. Die meisten Tätigkeiten des Alltags lassen
sich jedoch problemlos erledigen. Diese Frage richtet sich deshalb eher
an Menschen, die im Beruf Personen befördern, schwere Maschinen
bedienen oder Extremsportarten ausführen wollen.
Für Freizeitsportler gilt: Am Tag / Abend nach der
Blutspende möglichst keine sportliche Betätigung „bis an die Grenze“
oder gar Wettkämpfe!
9. Nur für Frauen:
• Sind Sie schwanger oder stillen Sie?
(in solchen Fällen ist immer eine Rückstellung von der Spende notwendig!)
• Waren Sie jemals schwanger?
• Wenn ja, wann zuletzt?
(Diese Angaben benötigen wir, um entscheiden
zu können, ob ggf. weiterführende Laboruntersuchungen notwendig sind.
Eine Blutspende ist aber im Allgemeinen problemlos möglich)
Wenn Sie schwanger sind, brauchen Sie und Ihr
Kind das Blut nötiger als jeder andere! Und auch während der Stillzeit
sind die Reaktionen des Organismus auf plötzlichen Blutverlust
unvorhersehbar. Die Frage nach früheren Schwangerschaften
und dem Datum der letzten Schwangerschaft
ermöglicht es dem Blutspendedienst, spezielle Laboruntersuchungen aus
dem gespendeten Blut vorzunehmen, die der Sicherheit des
Transfusionsempfängers dienen (Ausschluss von Antikörpern, die
durch eine Schwangerschaft entstanden sein können
und nicht der Frau, wohl aber dem Transfusionsempfänger schaden können).
10. Wurde bei Ihnen jemals
• eine Leberentzündung („Gelbsucht“), z. B. Hepatitis A, Hepatitis B oder Hepatitis C festgestellt?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• eine Infektion mit HIV (AIDS) oder HTLV nachgewiesen?
(in solchen Fällen ist immer eine Rückstellung von der Spende notwendig!)
Solche Infektionskrankheiten können durch Blut übertragen werden, daher kommt eine Blutspende leider nicht in Frage.
11. Hatten Sie in den letzten 4 Monaten eine Akupunktur?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
• Haben Sie sich in den letzten 4 Monaten tätowieren lassen oder einer anderen
Maßnahme unterzogen, die Haut oder
Schleimhaut verletzt wie Ohrlochstechen, Piercing, Implantationen,
Cutting, Branding, permanentes Makeup?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
Manche dieser Maßnahmen gehen leider mit einem
gewissen Infektionsrisiko einher z. B. durch unzureichend sterilisiertes
Material. Besonders die infektiöse Gelbsucht (Hepatitis) kann so
übertragen werden. Zwar ist dies nicht sehr häufig,
aber sicher ist sicher. Eine Dauersperre ist nicht
erforderlich, aber ein zeitlicher Abstand von vier Monaten, damit eine
eventuelle Infektion im Labor auch sicher erkannt werden kann, muss
eingehalten werden (siehe hierzu auch die
Erläuterungen zu Frage 16).
12. Haben Sie in den letzten 4 Monaten mit einer
Person in einem Haushalt gelebt, bei der eine Leberentzündung
(Hepatitis) festgestellt wurde?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Wenn Sie diese Frage mit „ja“ beantworten,
schließt Sie das nicht grundsätzlich von der Spende aus. Der Arzt vor
Ort wird jedoch nach Einzelheiten fragen, um mögliche Infektionsrisiken
besser erkennen zu können.
13. Sind Sie in den letzten 4 Monaten in
Berührung mit Blut einer anderen Person gekommen, z. B. über die
Schleimhaut (auch Auge) oder durch eine Verletzung mit einem Instrument
(z. B. Injektionsnadel)?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
Siehe hierzu auch die Erläuterungen zu Frage 11.
14. Haben Sie innerhalb der letzten 2 Jahre
Blutübertragungen (rote Blutkörperchen, Blutplättchen, Blutplasma – auch
Eigenblut) erhalten?
(Falls Sie eine Fremdbluttransfusion
innerhalb der letzten 4 Monate erhalten haben, ist eine Blutspende
leider nicht möglich, nach Ablauf dieser Zeit hingegen schon)
Wenn Sie Blutübertragungen bekommen haben, ist es
nicht auszuschließen, dass Sie Antikörper gegen
Blutgruppeneigenschaften des Spenders entwickelt haben. Das schadet
Ihnen zwar nicht, muss aber bei der Übertragung von Blut berücksichtigt
werden, daher wird in solchen Fällen eine
spezielle Diagnostik im Labor veranlasst.
15. Hatten Sie in den letzten 4 Monaten eine
Operation, eine Gewebetransplantation, eine Endoskopie (z. B. Magen-,
Blasen-, Darm- oder Gelenkspiegelung), eine Katheteranwendung oder wurde
Ihnen Gewebe entnommen (Biopsie)?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Eine Sammelfrage ähnlich wie unter Frage 4.
Manche Operationen weisen auf Grundkrankheiten hin, mit denen eine
Spende aus Gründen des Spenderschutzes nicht vereinbar ist. Manche
Eingriffe hingegen können Infektionsrisiken bergen ähnlich
der Akupunktur oder der Tätowierung, können also
auch ein Risiko für den Transfusionsempfänger bergen. Eine
Gewebeentnahme kann auf eine Tumorerkrankung hinweisen. Auch in solchen
Fällen ist eine Spende bis zum Ausschluss einer bösartigen
Erkrankung nicht möglich.
Über den Sexualverkehr können
Infektionen, wie z. B. HIV oder Hepatitis, übertragen werden. Direkt
nach der Ansteckung mit HIV und / oder Hepatitis kann ein Spender ohne
es zu wissen infiziert sein und durch sein Blut den Empfänger der Spende
anstecken. Leider können Labortests eine Infektion zum Teil erst bis zu
4 Monate nach der Ansteckung nachweisen. Daher schützen Sie mit Ihrer
ehrlichen Antwort die Empfänger Ihrer Spende.
16. Hatten Sie in den letzten 4 Monaten Sexualverkehr
• mit einer neuen Partnerin / einem neuen Partner?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• mit einer Person, die eine schwere Infektionskrankheit (z. B. AIDS oder Hepatitis) hat oder haben könnte?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• für den Sie Geld oder andere Leistungen (Unterkunft, Drogen) bezahlt haben?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
• Nur für Frauen: mit einem bisexuellen Mann? ja nein
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
• Haben Sie schon einmal Geld oder andere Leistungen (z. B. Drogen) für Sexualverkehr erhalten?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
• Nur für Männer: Hatten Sie schon einmal Sexualverkehr mit einem anderen Mann?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf von 12 Monaten nicht möglich)
Viele Menschen haben bei dieser Frage die erste
Empfindung, dass solche intimen Details niemanden etwas angehen. Diese
Einschätzung ist weit verbreitet, aber nicht zutreffend.
Infektionskrankheiten wie AIDS oder Hepatitis werden vor
allem durch Sexualkontakte übertragen und auch
Blutspender können sich auf diesem Wege angesteckt haben. Manche Spender
wissen gar nicht, wie sie selbst infiziert werden können oder welches
die konkreten Risiken sind. Daher ist es
unbedingt notwendig, im Rahmen der ärztlichen
Spenderzulassung eventuelle Risiken klar und vor allem
unmissverständlich anzusprechen. Sie können sicher sein, dass Ihre
Angaben zu diesen Fragen mit dem höchstmöglichen Maß an Vertraulichkeit
behandelt werden. Die Empfindung, solche Fragen
habe es im alten Spenderfragebogen nicht gegeben ist dabei nicht
zutreffend: Bereits in der früheren Version wurden Spender gefragt, ob
sie zu einer der genannten Risikogruppen gehören.
Da aber die wenigsten Menschen sich ehrlich einer
Risikogruppe zuordnen würden, war es notwendig, die Fragen direkter und
drastischer zu formulieren. Dass diese Fragen jetzt im Sinne der
Zielsetzung von den Angesprochenen verstanden
werden, zeigt, dass es notwendig war, diese Themen
direkter und offener anzusprechen, als das bisher der Fall war. Die
Blutspendeeinrichtungen in Deutschland sind sich bewusst, dass diese
Fragen manchem Spender unangenehm sein können.
Doch auch hier gilt das Motto „Sicher ist sicher“.
Natürlich werden alle Blutkonserven getestet, eine sehr frische
Infektion kann aber in manchen Fällen erst einige Wochen nach der
Infektion nachgewiesen werden. Daher ist es von
größter Bedeutung, zusätzlich zur Testung, auch
nach Risiken für sexuell übertragbare Infektionskrankheiten zu fragen.
Bitte bedenken Sie: Rein rechnerisch wird jeder zweite Mensch im Laufe
seines Lebens eine Bluttransfusion benötigen.
Sollte dies bei Ihnen oder einem nahen Angehörigen
der Fall sein, werden Sie zu Recht erwarten, dass der entsprechende
Spender ebenso sorgfältig und unmissverständlich befragt wurde wie Sie
als Spender.
17. Haben Sie schon einmal Drogen gespritzt oder geschnupft?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Drogenkonsum kann verschiedenste Hinweise geben.
Intravenöser Drogenkonsum kann Infektionsrisiken bergen, andere Drogen
können z. B. mit Persönlichkeitsveränderungen einhergehen. Eine
Entscheidung über die Blutspende hängt letztlich
davon ab, was, wann und wie konsumiert wurde und
ob Wirkungen oder Auswirkungen erkennbar sind oder nicht. Die letzte
Entscheidung trifft der Arzt vor Ort.
18. Waren Sie innerhalb der letzten 4 Monate in Haft?
(Falls ja ist eine Blutspende bis zum Ablauf der genannte Frist nicht möglich)
Bei Unterbringung in Sammelunterkünften wie
Haftanstalten kann das Risiko für den Erwerb von durch Blut
übertragbaren Infektionskrankheiten erhöht sein. Daher gilt in solchen
Fällen eine Rückstellungsfrist von vier Monaten nach Haftentlassung
(siehe auch Frage 11).
19. Haben Sie in den letzten 4 Monaten Spritzen erhalten, die nicht vom Arzt verschrieben wurden (z. B. Muskelaufbaupräparate)?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Die Verwendung von Spritzen, die nicht vom Arzt
verschrieben wurden, ist missbräuchlich. Da solche Präparate (vor allem
Muskelaufbaupräparate) häufig aus dubiosen Quellen stammen, ist deren
Qualität und damit die Auswirkung auf den
Gesundheitszustand dessen, der sie einnimmt, nicht
sicher zu beurteilen. Hier spielt der Spenderschutz eine ebenso große
Rolle wie der Schutz des Patienten!
20. Haben Sie jemals Frischzellen, bzw. Gewebe (Transplantate) oder Gewebeextrakte von Tieren erhalten?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Sind Sie in den letzten 12 Monaten nach Tierkontakt gegen Tollwut geimpft worden?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Erhielten Sie in den letzten 12 Monaten tierisches Serum (z. B. gegen Schlangenbisse)?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Bei dieser Frage gilt es zu erkennen, ob mit dem verwendeten Präparat spezielle Infektionsrisiken einhergehen.
21. • Sind Sie außerhalb Europas geboren?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Haben Sie jemals länger als 6 Monate außerhalb Europas gelebt? Wenn ja, wo? Wann?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
• Waren Sie in den letzten 6 Monaten, auch kurzfristig, im Ausland?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Ein sehr komplexe Frage, deren Bewertung einer
sorgfältigen Prüfung bedarf. Hintergrund für die Frage ist, dass manche
Infektionskrankheiten in bestimmten Regionen der Welt häufiger auftreten
als in anderen. Ist z. B. jemand in einem
Land aufgewachsen, in dem die Malaria vorkommt,
muss vor einer Zulassung geprüft werden, ob eine Malariainfektion sicher
ausgeschlossen werden kann, denn auch eine Malaria kann durch Blut
übertragen werden. Aber auch manche Tropenkrankheiten
erreichen zunehmend beliebte Ferienregionen der
mitteleuropäischen Bevölkerung. So kommt z. B. seit einigen Jahren das
sogenannte West Nil-Virus in manchen Urlaubsregionen Süd- und
Südosteuropas vor. Über die jeweils notwendige Rückstellungsdauer
informiert Sie der Arzt vor Ort.
22. Wurde bei Ihnen jemals eine Malaria festgestellt?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Siehe Antwort zu Frage 21.
23. Haben oder hatten Sie eine Tuberkulose,
Osteomyelitis, Syphilis, Rheumatisches Fieber, Toxoplasmose,
Salmonelleninfektion (Typhus- oder Paratyphus), Q-Fieber?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Siehe Antwort zu Frage 21.
24. Wurde bei Ihnen jemals eine der folgenden
seltenen Erkrankungen festgestellt: Chagas-Krankheit (Trypanosomiasis),
Brucellose, Babesiose, Leishmaniose, Lepra, Melioidose, Rückfallfieber,
Hasenpest (Tularämie), Fleckfieber oder andere
Rickettsiosen?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Siehe Antwort zu Frage 21.
25. Haben Sie innerhalb der letzten 4 Wochen
Tabletten o. a. Medikamente eingenommen, wie z. B. Antibiotika,
Schmerzmittel (auch Aspirin, ASS), Mittel gegen Bluthochdruck oder
andere?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Bei Arzneimitteleinnahme muss immer geprüft
werden, ob a) die Erkrankung selbst, der die Einnahme zugrunde liegt,
eine Gefährdung für Spender oder Empfänger darstellt oder b) das
Arzneimittel oder dessen Abbauprodukte ausgelöst durch
eine Blutspende schädliche Nebenwirkungen beim
Blutspender hervorrufen oder unerwünschte Wirkungen auf den
Transfusionsempfänger ausüben kann.
Beispiele:
• Die Einnahme eines Antibiotikums weist darauf
hin, dass der Spendewillige vor kurzer Zeit einen bakteriellen Infekt
gehabt hat (Empfängerschutz!)
• Die Einnahme bestimmter Herzmedikamente weist
darauf hin, dass der Spendewillige durch einen Blutdruckabfall
anlässlich einer Blutspende ggf. Schaden nehmen könnte (Spenderschutz!)
• Manche Medikamente z. B. gegen Akne oder
Haarausfall können Missbildungen bei Ungeborenen auslösen, wenn z. B.
eine Schwangere mit der betreffenden Blutspende versorgt werden muss.
26. Haben Sie jemals Tabletten zur Behandlung
von Schuppenflechte oder schwerer Akne eingenommen (z. B. Tigason®,
Neo-Tigason®, Roaccutan®)?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Siehe Antwort zu Frage 25.
27. Wurden Sie in den letzten 4 Wochen geimpft?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Unterschiedliche Impfungen ziehen
unterschiedliche Rückstellungsfristen nach sich. Manche Impfungen (z. B.
Gelbfieber) sind sog. „Lebendimpfstoffe“. Rückstände des Impfstoffs
können Patienten mit unzureichender Immunabwehr durchaus
schaden. Andere Impfungen wie z. B. die
Grippeimpfung wiederum sind „Totimpfstoffe“, die keiner Einschränkung
unterliegen.
28. Wurde bei Ihnen oder einem Ihrer
Blutsverwandten die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit oder eine ähnliche
Erkrankung festgestellt oder bestand jemals ein Verdacht auf eine dieser
Erkrankungen?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Bei manchen seltenen Erkrankungen kann die
Wissenschaft bis heute nicht mit Bestimmtheit ausschließen, dass sie
durch Blut von Mensch zu Mensch übertragbar sind. Sicher ist sicher!
29. Wurden Sie vor 1993 mit Hormonen der
Hirnanhangdrüse, z. B. wegen Wachstumsstörungen, Unfruchtbarkeit,
Endometriose behandelt?
• Haben Sie jemals Hornhaut -, Hirnhaut – oder andere Transplantate erhalten?
(hier erfolgt eine Prüfung durch den Arzt, ob Ihre Angaben eine Blutspende ausschließen oder ob sie möglich ist)
Das unter Frage 28 Gesagte gilt auch für die hier genannten Medikamente / Transplantate.
30. Haben Sie sich in der Zeit zwischen dem
01.01.1980 und 31.12.1996 insgesamt länger als 6 Monate im Vereinigten
Königreich Großbritannien und Nordirland aufgehalten?
• Sind Sie im Vereinigten Königreich
Großbritannien und Nordirland nach dem 01.01.1980 operiert worden oder
haben Sie dort eine Blutübertragung (rote Blutkörperchen, Blutplättchen,
Blutplasma) erhalten?
(Falls ja ist eine Blutspende leider nicht möglich)
Das unter Frage 28 Gesagte gilt auch für
Aufenthalte / Operationen / Transfusionen im Vereinigten Königreich in
der genannten Zeit.